Mit Schwung und Spielfreude
Konzert: Röllfelder präsentieren Blasmusik in der Hemmelrath-Halle zwischen Marsch, Film- und Musical-Melodien
Klingenberg-Röllfeld. Bei der 33. Auflage des Osterkonzert des Musikvereins Röllfeld gab es in der frühlingshaft geschmückten Hemmelrath-Halle keinen freien Platz. Gut 400 Zuhörer waren gekommen. Auch üblich: der Beginn mit der Jugendkapelle. Mehr als zwei Dutzend Mädchen und Jungen voller Spielfreude und Begeisterung für die Musik.
Neun von ihnen waren heuer zum ersten Mal dabei und halfen mit, das Rocking the Saints schwungvoll zu interpretieren, witzig-pointiert die Tiere des Old MacDonald in Musik zu verwandeln und bei der Zugabe, dem We will rock you, das Publikum zum begeistert-rhythmischen Mitklatschen zu animieren.
Erfrischend uneitel dirigiert
Souverän und erfrischend uneitel dirigiert wurde der musikalische Nachwuchs von Thomas Schmitz, der in der kurzen Zeit einen verblüffend harmonischen Klangkörper geschaffen hat. Das gilt - in noch reicherem Maß - natürlich für die »erwachsenen« Musiker, 32 Akteure, darunter sieben junge Frauen, die mit Temperament und Präzision die neun Stücke und die Zugaben bewältigten. Eingerahmt wurde das Programm von zwei Märschen: Ein ebenso kraftvoller wie eleganter Einstieg war Jan van der Roosts Arsenal, ein schmissiger Höhepunkt der Florentiner Marsch. Dazwischen gab es eine bunte Mischung aus Film- und Musicalmelodien sowie Popmedleys.
Nach 2006 zum zweiten Mal dabei: Sängerin Christina Büttner, die mit ihrer hellen und ausdrucksvollen Stimme das berühmte Don't cry for me Argentina temperamentvoll interpretierte, sich mit viel Elan an ein Abba-Revival wagte und bei Rosenstolz im Zugabenteil rundum überzeugen konnte und dabei vom Orchester sehr einfühlsam begleitet wurde.
Auch die weiteren Titel konnten sich hören lassen: Hymne und Triumphmarsch aus Aida ließen zwar ahnen, dass es nicht leicht ist, ideale Arrangements solcher Literatur für Blasorchester zu finden. Bürkis moderne Programmmusik Flight aber ließ akustisch den spannenden Flug eines Kleinflugzeugs durch romantische Mainauen und gefährliche Gewitter lebendig werden. Mancini Rosaroter Panther überzeugte mit Präzision und Dynamik bei Schmitz und seinen Musikern, und die Melodien zu Fluch der Karibik wurden zum eindrucksvollen akustischen Breitleinwandepos - unterstützt von eingeblendeten Filmszenen.
Witzig und einfallsreich moderiert
Ein kleines Jubiläum feierte ein Mann, der nicht nur im Orchester mitwirkt, sondern seit 20 Jahren mit seiner meist kurzweiligen, witzigen und einfallsreichen Moderation ein Glanzlicht in den Röllfelder Osterkonzerten setzt. Auch heuer gelang es Thomas Grein, mit den meisten seiner selbst verfassten, aber auch mit den sensibel herausgesuchten Gedichten von Lyrikern, mit Anekdoten und Witzen, den Nerv des Publikums zu treffen.