Mal majestätisch, mal melancholisch
Adventskonzert: Röllfelder Musikverein stimmt vor barocker Kulisse der Kirche Maria Himmelfahrt auf Weihnachten ein
Klingenberg-Röllfeld. Die Kirchenglocken von »Maria Himmelfahrt« kündigten am Sonntag Abend das Adventskonzert des Musikvereins weithin an. Der barocke Kirchenraum bot eine prächtige Kulisse, um sich durch feierliche Orchestermusik und erhebende Gesangsdarbietungen auf das bevorstehende Fest einstimmen zu lassen.
Musikalische Überraschungen
Gleich drei musikalische Überraschungen hatte die Jugendkapelle des
Röllfelder Musikvereins unter ihrem Dirigenten Thomas Schmitz
vorbereitet. Sehr harmonisch wurde »Mary's Boy Child« interpretiert,
stimmungsvoll »Hark! The Herald Angels sing« angestimmt sowie fröhlich
und lebendig das englische Weihnachtslied »Jingle Bells«
interpretiert. Ebenso gelungen gemeistert: Die Weihnachtsgeschichte,
die in mehreren Teilen von sechs Jungmusikerinnen ausdrucksvoll während
des Konzerts vorgelesen wurde.
Das Blasorchester des Musikvereins begann mit zwei Werken des Barock:
Zunächst erklang überaus majestätisch das berühmte »Te deum« von
Marc-Antoine Charpentier. Genauso präzise und stilgetreu hatten Thomas
Schmitz und seine Musiker »Die Feuerwerksmusik« von Georg Friedrich
Händel mit ihren typischen Punktierungen und Trillern erarbeitet. Die
verschiedenen Stimmungen wurden in der gemächlich-eleganten Ouvertüre,
dem atmosphärischen Satz »Der Friede« oder im ausgelassenen Allegro
»Das Freudenfest« vorzüglich umgesetzt. Besonders hervorzuheben dabei:
Der harmonische Dialog zwischen Blech- und Holzblasinstrumenten, die
sich bruchlos in der Melodieführung abwechselten.
Ein willkommener Ruhepol im Konzert: die Gesangseinlagen von Stefanie
Lang, die einfühlsam von Michael Mallad an der Orgel begleitet wurde.
Die Sängerin setzte in den drei ergreifenden Liedern »Ave Verum« (Karl
Jenkins), »Ave Maria« (Camille Saint-Saens) sowie »Er weidet die Herd'
wie ein Hirte« aus Händels Oratorium »Der Messias« auf ihr inniges und
andächtiges Organ, so dass sich wahre meditative Stimmung einstellen
konnte.
Heiter-dynamische Klänge
Auf gleiche Weise sorgte Thomas Schmitz auf seinem Sopran-Saxophon für
vorweihnachtliche Atmosphäre. Im Solo »Emmanuel« interpretierte er
ausdrucksstark und vom Blasorchester zurückhaltend untermalt die
lyrisch-melancholische Melodie von Michel Colombier.
Weitere Höhepunkte
im Programm: die Medleys mit Weihnachtssongs aus aller Welt. Im
Potpourri »Fröhliche
Weihnacht überall« von Karl Pfortner waren es vor allem die heimischen
Lieder wie »Tochter Zion« oder »Kommet ihr Hirten«, die das
bevorstehende Fest ankündigten. Das Blasorchester überzeugte auch
dabei wieder mit abwechslungsreicher Dynamik und rhythmischen
Kontrasten. Moderne Klänge hatte die Kapelle den Besuchern schließlich
mit dem Medley »A Christmas Festival« von Manfred Schneider mit
Pop-Songs wie »Last Christmas« von Wham oder »Rockin' around the
christmas tree« zu bieten.
Der Applaus war den Akteuren am Ende sicher. Als gemeinsames Lied wurde
noch »Wie schön leuchtet der Morgenstern« von Philipp Nicolai
angestimmt, bevor die Konzertbesucher vom Musikverein mit dem
fröhlichen »Feliz Navidad« von Jose Feliciano die Weihnachtswoche
entlassen wurden.